Schweizer Kernenergie - eine Erfolgsgeschichte
Das Kernkraftwerk Leibstadt ist seit 1984 in Betrieb und damit die jüngste Anlage in der Schweiz. Hier wird rund ein Sechstel des Stroms erzeugt, den die Schweiz im Jahr verbraucht. Auf geringem Raum, umweltschonend und sehr klimafreundlich.Alle vier Schweizer Kernreaktoren erzeugen zusammen rund ein Drittel des jährlichen Strombedarfs der Schweiz. Besonders bedeutend ist aber ihr Anteil an der heimischen Stromerzeugung im Winter. In den Wintermonaten, wenn die Wasserkraftproduktion in der Regel deutlich geringer ist als im Sommer, der Strombedarf aber sehr hoch, kann der nukleare Anteil bis zur Hälfte der heimischen Produktion betragen. Ohne die zuverlässige nukleare Winterproduktion wäre die Schweiz arg in der Klemme. Denn Stromimporte können im Winter sehr teuer werden und sind keinesfalls gesichert.
Dank rund einem Drittel Kernenergie, zirka 55% Wasserkraft und 10% Photovoltaik ist der Schweizer Strom zudem ein Spitzenreiter in Klimafreundlichkeit. In Europa erzeugt die Schweiz zusammen mit Frankreich, Finnland, Island und Schweden den mit Abstand klimafreundlichsten Strom. Davon werden wir in Zukunft noch sehr viel mehr benötigen. Der jährliche Strombedarf der Schweiz wird zwecks Dekarbonisierung des Energiesystems von heute 60 Terawattstunden auf 90 bis 100 Terawattstunden steigen.
WiN Schweiz sagt deshalb: «Es macht keinen Sinn, eine klimafreundliche Technologie wie die Kernenergie durch andere klimafreundliche Technologien wie Windkraft oder Sonnenenergie zu ersetzen. Im Gegenteil: Wir brauchen die Kernenergie ebenso wie erneuerbaren Energien, um unseren Energieverbrauch zu dekarbonisieren und die ausreichende Versorgung der Schweiz mit klimafreundlichem Strom zu sichern. Alleine mit erneuerbarem Strom ist dies nicht zu schaffen.»
Sicher, sauber und modern
Seit rund 55 Jahren betreibt die Schweiz Kernkraftwerke an zuerst vier und heute drei Standorten im Mittelland. Die Werke befinden sich alle an Flüssen, die die Versorgung mit genügend Kühlwasser garantieren.
Alle Kernkraftwerke laufen seit ihrer Inbetriebnahme sicher und zuverlässig und wurden im Laufe der Jahre ständig erneuert und modernisiert. Die Anlagen stehen unter der Aufsicht des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI). Es überprüft die Anlagen jährlich auf ihre Sicherheit.
- Beznau-1, in Betrieb seit 1969, (365 Megawatt Leistung)
- Block Beznau-2, in Betrieb seit 1972 (365 Megawatt Leistung)
- Mühleberg, in Betrieb seit 1972 (373 Megawatt Leistung) - in der Stilllegung seit Dezember 2019
- Gösgen, in Betrieb seit 1979 (1060 Megawatt Leistung)
- Leibstadt, in Betrieb seit 1984 (1275 Megawatt Leistung)
Weitere Kernanlagen in der Schweiz
Forschungsreaktor an der Universität von Lausanne
Paul Scherrer Institut PSI, 5404 Villigen, mit Kernforschung und Hotlabor
Zwischenlager ZWILAG, 5303 Würenlingen.
Die Kernkraftwerke gehören dem Volk
Alle vier Reaktoren sind zum grössten Teil im Besitz der öffentlichen Hand: Sie gehören Stromunternehmen wie der Axpo Power AG, Alpiq AG, BKW Energie AG, CKW AG, ewb AG, der Stadt Zürich und kleinern Gesellschaften, die wiederum den Kantonen und kantonalen Elektrizitätswerken gehören - damit gehören die Kernkraftwerke letztlich dem Volk! Die Kantone haben mit den Stromunternehmen langfristige Lieferverträge und profitieren denn auch auch von langfristig garantierten und tiefen Preisen.
Besuchen Sie ein Kernkraftwerk!
Sie werden staunen, wie spannend und eindrücklich das ist. Lassen Sie sich die Anlage von den kompetenten Besucherführerinnen von Frau zu Frau erklären und stellen sie alle Fragen, die Sie rund um Kernenergie beschäftigen. Informationen zu Führungen erhalten Sie auf den Webseiten der jeweiligen Anlagen.